In deutschen Familiengerichten werden Eltern regelmäßig und ungerechtfertigt als erziehungsunfähig abgestempelt. Dies ist kein neues Problem, aber eines, das zunehmend frustrierender und unfassbarer wird. Eltern, die um das Sorgerecht für ihre Kinder kämpfen, werden mit systematischen Vorurteilen konfrontiert. Als Psychologin für den Verein Erzengel e.V., der seit vielen Jahren in Familiengerichtsverfahren unterstützt, habe ich bereits nach einem halben Jahr unglaublich viele Fälle gesehen, in denen die Inkompetenz der angeblichen Fachkräfte und der Verfahrensbeteiligten das Leben von Familien zerstört. Dieser Artikel soll darüber aufklären und erste Unterstützung bieten.
Warum will das deutsche Familiengericht Eltern unbedingt abstempeln?
Die Antwort auf diese Frage scheint in der Natur der Sorgerechtsverfahren zu liegen. Niemand möchte so recht für die Ermittlung der Wahrheit zuständig sein, obwohl es Aufgabe des Gerichts sein sollte. Richter sind jedoch nur eines, Juristen, sie sind keine Psychologen, Pädagogen, und delegieren daher die Fachfragen oft an Fachkräfte. Diese Fachkräfte sind schlichtweg inkompetent und überfordert.
Es ist alarmierend, wie schnell Eltern als ungeeignet eingestuft werden, oft aufgrund von vagen Verdachtsmomenten, anstatt konkreter Beweise. Diese Vorverurteilungen werden hartnäckig aufrecht erhalten, um Fehlentscheidungen nicht eingestehen zu müssen.
Eine der gravierensten Ungerechtigkeiten ist die Beweisumkehr, bei der Eltern ihre Erziehungsfähigkeit beweisen müssen, anstatt dass das Gericht konkrete Beweise gegen sie vorlegt. Verlangt werden begleitete Umgänge, Beobachtungen von Eltern-Kind-Interaktionen oder teure familienpsychologische Gutachten.
Mangelhafte familienpsychologische Gutachten
Statistik: Laut statistischem Bundesamt wurden 2021 über 237.000 Kindschaftssachen vor Familiengericht verhandelt. Die letzte statistische Angabe zu Familiengutachten beläuft sich auf 270.000 Familiengutachten pro Jahr (2015). Die Qualität dieser Gutachten ist nach wie vor erschreckend mangelhaft.
Ein weiteres gravierendes Problem sind unethische und unwissenschaftlich arbeitende Gutachter. Diese spekulieren oft über psychische Erkrankungen, ohne die betroffenen Eltern jemals gesehen zu haben. Die wenigsten Gutachten halten auch nur die Mindestqualitätsstandards ein. Stattdessen bestätigen sie das vorgegebene Narrativ des Gerichts, unabhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten. Solche Praktiken sind nicht nur unprofessionell, sondern zerstörerisch für die betroffenen Familien.
Wieso sich Eltern gefangen fühlen in einem Alptraum
Es gibt zahlreiche Extrembeispiele, bei denen Eltern das Sorgerecht erhalten, obwohl sie ihre Kinder misshandelten. Wie oft habe ich erlebt, dass alle Verfahrensbeteiligten an einem Strang zogen, um gegen einen Elternteil zusammenzuarbeiten oder untätig zu bleiben. Es ist erschreckend, wie das Jugendamt oder andere Fachkräfte einem Elternteil mündlich etwas zusichern und dann vor Gericht oder schriftlich das genaue Gegenteil behaupten. Experten wie das Jugendamt können vor Gericht Lügen erzählen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Dies alles erweckt den Eindruck eines schlechten Films, der leider Realität ist.
Ungleichbehandlung von Vätern und Müttern
Geschlechterstereotype sind im Familiengericht allgegenwärtig. Väter werden häufig als potenzielle Gewalttäter abgestempelt, während Mütter als psychisch krank oder zu fürsorglich dargestellt werden. Es gibt Fälle, in denen Müttern Münchhausen by Proxy unterstellt wird – eine seltene, aber schwerwiegende Diagnose. Es wird außerdem regelmäßig mit zweierlei Maß gemessen, jedes Verhalten eines Elternteils wird auf die Wagschale gelegt und gegen diese Person verwendet und auf der anderen Seite, bei gleichem Verhalten des anderen Elternteils diesem nicht mal Beachtung geschenkt.
Ein Beispiel aus unserer Praxis ist eine Mutter, der Bindungsintoleranz vorgeworfen wurde. Wenn der Vater darum bat einen Umgangstermin zu verschieben, auf einen Termin der nicht vom Gericht vorgegeben war, gab es zwei Möglichkeiten: Stimmte die Mutter dem zu, wurde ihr alles zulasten gelegt, das in diesem Umgangstermin schief ging. Der Vater konnte selbst das Kind vernachlässigen, es wurde dennoch der Mutter vorgeworfen – sie habe dem Umgang freiwillig zugestimmt und somit die Verantwortung. Stimmte sie dem nicht zu, wurde ihr vorgeworfen, sie gehe nicht auf den Vater ein und es gehe ihr nicht um das Kind.
Es gibt zahlreiche weitere Beispiele, in denen Eltern zum Beispiel vorgworfen wurde, das Kind würde vernachlässigt weil es nicht zu Schule gehe, oder weil es Agggressionen zeige, woraufhin Maßnahmen fest gelegt werden, die in der Regel zu keinerlei Besserung führen, im Gegenteil, die Umstände für die Kinder sogar häufig erschweren. Sobald die Maßnahmen angeordnet sind, interessiert sich das Gericht nicht mehr dafür, ob es dem Kind tatsächlich besser geht.
Wenn das Sorgerecht wechselt, und das Kind beim anderen Elternteil lebt, muss dieser nicht den gleichen Spießroutenlauf absolvieren. Plötzlich wird nicht jedes Verhalten auf Bindungsintoleranz untersucht. Wie kommt das?
Vor Familiengericht scheinen allgemeingültige Gesetze und Rechte keine Bedeutung zu haben. Entscheidungen werden oft subjektiv und basierend auf Sympathie getroffen. Und wurde mal eine Entscheidung getroffen, sieht sich auch niemand mehr in der Verantwortung – schon gar nicht für die Konsequenzen der Entscheidungen.
Auswirkungen auf die betroffenen Familien
Die psychologischen Folgen dieser systematischen Ungerechtigkeiten sind verheerend. Eltern und Kinder, die mit solchen Vorurteilen konfrontiert werden, leiden unter enormem Stress, Unsicherheit und Verzweiflung. Eine ungerechtfertigte Trennung von Eltern und Kindern führt zu Entfremdung und langfristigen Schäden. Traumatisierungen bei den Kindern sind dabei keine Seltenheit und hinterlassen tiefe seelische Narben.
Möglichkeiten der Gegenwehr
Es gibt jedoch Wege, sich gegen diese Ungerechtigkeiten zu wehren. Rechtsmittel und Beschwerden können eingereicht werden, um gegen ungerechte Entscheidungen vorzugehen. Der Verein Erzengel e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht Grund- und Menschenrechten insbesondere in familienrechtlichen Verfahren zu wahren.
Haben Sie den Eindruck das familienpsychologische Gutachten ist nicht objektiv und wissenschaftlich? Holen Sie sich eine Stellungnahme zu dem Gutachten ein.
Sind Sie gerade nicht mehr Sie selbst, aufgrund des Sorgerechtsstreits in den Sie verwickelt sind? Denken SIe daran, Sie sind ganz sicher nicht alleine!
Ich biete psychologische Beratung und unterstütze Sie auf Ihrem Weg. Psychologische und rechtliche Experten können betroffene Eltern unterstützen und ihnen helfen, ihre Rechte zu verteidigen.
Auch Familie und Freunde können in schwierigen Zeiten Unterstützung bieten. Gerade weil es so wenige Eltern gibt, die offen über die Geschehnisse vor dem Familiengericht sprechen, lohnt es sich, darauf aufmerksam zu machen. Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, zum Beispiel in sozialen Netzwerken können zusätzliche Unterstützung und Gemeinschaft bieten.
Zusammengefasst: Das deutsche Familiengerichtssystem ist durchzogen von systematischen Vorurteilen und Ungerechtigkeiten, die Eltern und Kindern unsägliches Leid zufügen. Trotz dieser Herausforderungen müssen Eltern für ihre Rechte kämpfen und sich wehren. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft diese Missstände anerkennen und für eine umfassende Reform des Familiengerichtssystems eintreten.
Eltern verdienen Fairness und Unterstützung, ohne Missachtung der Menschenrechte, ständige Vorverurteilung und ungerechte Behandlung.